Geschichte des WIAS
Vorgängerinstitutionen
Das Weierstraß-Institut in seiner jetzigen Form wurde am 1. Januar 1992 gegründet. Im folgenden werden einige Aspekte der Geschichte der Vorgängerinstitute an der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin (ab 1946) bzw. Akademie der Wissenschaften der DDR (ab 1972) dargestellt. Deren Vorgeschichte an der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften bis zurück zu deren Gründung als Kurfürstlich-Brandenburgische Societät der Wissenschaften durch W.G. Leibniz im Jahre 1700 findet hier keine Berücksichtigung.
- 1946: Gründung des Forschungsinstitutes für Mathematik (FfM) der (neu eröffneten) Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin
Direktor: Erhard Schmidt - 1947: Gründung der Mathematischen Nachrichten (bis 1992 am Institut, Editor E. Schmidt)
- 1950: Unterteilung des FfM in zwei Abteilungen: Mathematik und Editionen (Herrmann Ludwig Schmid), Angewandte Mathematik (Kurt Schröder)
- 1959: Gründung des Institutes für Angewandte Mathematik und Mechanik (neben dem Institut für Reine Mathematik) aus dem FfM
Direktor: Kurt Schröder
Abteilungen: Rechenzentrum, Gasdynamik, Schiffs- und Hydrodynamik, Nichtlineare Mechanik und Steuerung, Labor für Photoelastik, Spannungsoptik, Festkörpermechanik - 1960: Umzug der Angewandten Mathematik und Mechanik aus dem Akademiegebäude Jägerstr. 22 in das Gebäude Mohrenstr. 39, dort Installation der Rechenautomaten URAL 1 und ZRA 1
- 1967: Auslagerung der Mathematischen Physik an das Institut für Astrophysik der AdW in Potsdam
- 1968-72: im Zuge einer Akademie- und Universitätsreform in der DDR verschmelzen Institut für Reine Mathematik und Institut für Angewandte Mathematik wieder, jetzt zum Zentralinstitut für Mathematik und Mechanik der AdW (ZIMM)
Direktor: Kurt Schröder, ab 1972 Klaus Matthes - 1972: Die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin wird zur Akademie der Wissenschaften der DDR
- 1981: Gründung des Zentralinstitutes für Mathematik (neben dem Zentralinstitut für Mechanik) aus dem ZIMM
Direktor: Klaus Matthes - 1985: Umbenennung des Institutes zu Karl-Weierstraß-Institut für Mathematik (KWI)
Bereiche: Reine Mathematik, Analysis, Stochastik, Rechenzentrum - 1990: Der Leiter der Abteilung Wissenschaftliche Information, Edition und Bibliothek, Walter Romberg, wird Mitglied der DDR-Übergangsregierung und unterzeichnet am 18. Mai 1990 gemeinsam mit Bundefinanzminister Theo Waigel den Staatsvertrag zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland über die Wiedervereinigung Deutschlands.
- April 1990: Vertrauensabstimmung über Institutsleitung im Zuge des politischen Umbruchs. Klaus Matthes bleibt Direktor, Herbert Gajewski löst Heinz Ahrens als Stellvertreter ab.
- 1990: Mit Inkrafttreten des Einigungsvertrages am 3. Oktober erfolgt Trennung der Akademie von Forschungsinstituten. Weiterbestand der Institute als Einrichtungen der Länder bis Ende 1991 geregelt
- November 1991: Evaluierung des Institutes; Wissenschaftsrat empfiehlt Neugründung
- 1.1.1992: Gründung des Institutes für Angewandte Analysis und Stochastik (IAAS), später Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik (WIAS), aus Teilen des KWIs