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Kooperation: S. Athreya (University of British Columbia, Vancouver, Kanada), D. A. Dawson (Carleton University Ottawa, Kanada), A. M. Etheridge (University of Oxford, Großbritannien), P. Mörters (Universität Kaiserslautern), C. Mueller (University of Rochester, USA), L. Mytnik (Technion, Haifa, Israel), E. A. Perkins (University of British Columbia, Vancouver, Kanada), V. A. Vatutin (Steklov Mathematical Institute, Moskau, Russland), A. Wakolbinger (Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt), J. Xiong (University of Tennessee, Knoxville, USA)
Förderung: DFG-Schwerpunktprogramm ,,Interagierende Stochastische Systeme von hoher Komplexität``
Beschreibung der Forschungsarbeit:
Gegenseitig
katalysierende Verzweigungsprozesse
beschreiben die
Evolution zweier Substanzen, die sich im Raum zufällig bewegen und
vermehren, aber auch verschwinden können. Das System ist interaktiv in dem
Sinne, dass die Verzweigungsrate jeder Substanz proportional zur lokalen
Dichte der anderen Substanz ist. Durch diese Wechselwirkung wird die
Grund-Unabhängigkeits-Annahme der Verzweigungstheorie vollständig
außer Kraft gesetzt, insbesondere geht auch der bisher so wertvolle
Zusammenhang zu Reaktions-Diffusions-Gleichungen verloren. Es sind also teils
vollständig neuartige Methoden zur Behandlung dieses Modells notwendig.
Das Modell wurde in [1],
[2] von Dawson,
Perkins und Mytnik begründet, und zwar im eindimensionalen euklidischen
Raum bzw. im Gitterraum
Kontrovers wurde für eine gewisse Zeit diskutiert, ob auch
eine nichtentartete
-Variante eines solchen Modells existiert.
In diesem Jahr ist es nun gelungen
([3]), die nichtentartete
Existenz eines zweidimensionalen Kontinuummodells gegenseitig katalysierender Verzweigungsprozesse
nachzuweisen. Dabei wurde vom erwähnten
-Modell
ausgegangen, wodurch zugleich dessen asymptotisches
Massen-Zeit-Raum-Skalierungsverhalten beschrieben wurde. Auch wurden
ursprünglich diskutierte Paradoxien
aufgeklärt: Der maßwertige Prozess
besitzt zu jeder fixierten Zeit Dichtefunktionen, die obendrein
auf disjunkten Mengen des
leben. Trotzdem ist
eine Wechselwirkung möglich, da die Dichtefunktionen bei der
Annäherung an die Grenzschichten explodieren. Wie im Gitterfall
überlebt nur eine der Substanzen im Langzeitverhalten. Zunächst wurde
nur der erste Teil des dreiteiligen Projekts fertiggestellt,
insbesondere wurden vorerst nur endliche Maßzustände behandelt. Auch
wurde der Eindeutigkeitsnachweis im beschreibenden Martingalproblem noch
zurückgestellt. In [4] haben wir eine
Einführung in dieses Forschungsgebiet gegenseitig katalysierender
Verzweigungsprozesse gegeben und eine Übersicht über die zu
erwartenden Ergebnisse zusammengestellt.
Zu den einfacheren katalytischen Verzweigungsprozessen,
in denen nur eine einseitige
Einwirkung eines Katalysators auf einen Reaktanten auftritt, gibt es auch noch
viel Interessantes zu tun. Im Falle des stetigen Super-Brown'schen Reaktanten
in mit stabilen Punktkatalysatoren
wurde in diesem Jahr ein in
[5] herausgestelltes offenes Problem gelöst:
Die unter Massen-Zeit-Raum-Skalierung sich asymptotisch bildenden Cluster sind
makroskopisch isoliert. Das Manuskript
[6] muss noch fertiggestellt werden.
Selbst für räumliche Verzweigungsprozesse im konstanten Medium bleibt noch so manches aufzuklären. Nachdem in [7] aufgezeigt wurde, dass im Falle von Teilchenlebenszeiten mit einem Verteilungsindex kleiner als eins in der kritischen Dimension überraschenderweise das übliche lokale Sterben verletzt ist, haben wir nun für diesen Fall die persistente Konvergenz im Langzeitverhalten nachgewiesen und den Grenzwert identifiziert: Der Limes ist ein Poisson'sches Teilchensystem mit zufälliger Intensität , die durch eine lokale Dichte im zugehörigen Superprozess im Zeit-Raum-Regime beschrieben wird ([8]). Dabei tritt eine formale Analogie zu katalytischen Verzweigungsprozessen in der kritischen Dimension auf.
Projektliteratur:
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