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Kooperation: G. Wachutka (Lehrstuhl für technische Elektrophysik, TU München), R. Sittig (Institut für Elektrophysik, TU Braunschweig), D. Silber (Institut für elektrische Antriebe, Leistungselektronik und Bauelemente, Universität Bremen), E. Schöll (Institut für theoretische Physik, TU Berlin), J. Knopke, R. Rothe (alpha microelectronics gmbh Frankfurt (Oder))
Förderung: DFG-Schwerpunktprogramm ,,Halbleiterbauelemente hoher Leistung ``, BMBF
Beschreibung der Forschungsarbeit: Für eine realistische mathematische Modellierung von elektronischen Bauelementen hoher Leistung, aber auch anderer Bauelemente, etwa Laserstrukturen, ist die Einbeziehung von Temperatureffekten erforderlich. Während jedoch zur Beschreibung von Reaktions-Diffusions- und Driftvorgängen in Halbleitern bei konstanten Temperaturen gesicherte Modelle existieren, ist die selbstkonsistente Modellierung der Temperaturverteilung bisher nur unzulänglich gelöst.
Im Folgenden wird ein thermodynamisch begründetes Energiemodell des Ladungsträgertransports in Halbleitern formuliert. Ausgangspunkt ist ein weithin akzeptierter Ansatz für die freie Energie . Daraus werden unter Nutzung weniger thermodynamischer Grundprinzipien deduktiv Evolutionsgleichungen hergeleitet. Diese Herleitung wird hier exemplarisch für die Boltzmannstatistik und eine parabolische Bandstruktur skizziert. Sie kann auch für die Fermi-Dirac-Statistik , unter Berücksichtigung ionisierbarer Störstellen, für heiße Ladungsträger und bei allgemeinerer Bandstruktur realisiert werden (vgl. [1]).
Der Halbleiter wird als ein System betrachtet, das aus verschiedenen
Teilsystemen besteht, dem Gitter, den Elektronen im Leitungsband und
den
Löchern im Valenzband. Das Gitter wird beschrieben durch eine
positive Wärmekapazität cL pro Volumeneinheit, durch die
positive dielektrische Permeabilität und
durch ein fixiertes Dotierungsprofil d vollständig ionisierter
Störstellen. Die Materialgrößen cL,
und d sind gegebene Ortsfunktionen.
Da in einem Halbleiter Elektronen-Loch-Paare erzeugt werden und
rekombinieren,
betrachten wir das System in einem Zustand des ,,partiellen
lokalen Gleichgewichts``, das besagt, dass das System zu jeder Zeit t
in jedem Punkt x des Halbleiters im Temperaturgleichgewicht ist,
dass also der
Zustand des Systems durch die Dichten n, p und die Temperatur T
beschrieben wird, die im Allgemeinen Funktionen von t und x sind.
Da wir nur einen gewissen Arbeitsbereich im Auge haben, ist es auch
gerechtfertigt, die Energie des Systems als Summe von innerer Energie
und elektrostatischer Energie zu betrachten.
Daher kann die Herleitung zunächst ohne
Berücksichtigung der elektrostatischen Wechselwirkung durchgeführt
werden,
indem man von der freien Energie ohne ihren elektrostatischen Anteil
ausgeht.
Die Dichte dieser ,,inneren freien Energie`` lautet im betrachteten
Fall
Durch Berücksichtigung der elektrostatischen Wechselwirkung
ändern sich die funktionalen Abhängigkeiten
f, uf, sf, und
nicht, nur ist uf die Dichte
der inneren Energie und f bedeutet entsprechend die Dichte einer
,,inneren freien Energie``, der also der elektrostatische Anteil fehlt;
es ändern sich aber die
Zustandsgleichungen für die
Ladungsträgerdichten
in der Weise, dass die elektrochemischen Potentiale v oder w
durch die Summen
bzw.
ersetzt werden.
Eine Formulierung des Systems der Evolutionsgleichungen lautet
Die Energiebilanz kann unter Verwendung der Beziehungen u=uf(n,p,T) und
Das System partieller Differentialgleichungen wird in WIAS-TeSCA selbstkonsistent mit der Methode der finiten Elemente auf einem Dreiecksgitter gelöst. Die Diskretisierung der Gleichungen erfolgt in einer Weise, dass sich die Entropie des entstehenden diskreten Gleichungssystems wie im kontinuierlichen Fall entsprechend dem zweiten Hauptsatz verhält.
Mit dieser Version von WIAS-TeSCA sind verschiedene Aufgaben für
praktisch relevante Halbleiterstrukturen ,
wie sie bei unseren Kooperationspartnern auftreten, gelöst worden,
unter anderem das dynamische Verhalten
von Fabry-Perot-Lasern (siehe S. )
und das Durchbruchverhalten von
Leistungstransistoren
(siehe S.
).
Projektliteratur:
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