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Bearbeiter: D. Turaev
Kooperation: P. Duarte (Technische Universität Lissabon, Portugal), S. Gonchenko, O. Stenkin (Institut für Angewandte Mathematik und Kybernetik, Nizhny Novgorod, Russland), L. Lerman (Institut für Mathematik, Freie Universität Berlin)
Förderung: DFG-Schwerpunktprogramm ,,Ergodentheorie, Analysis und effiziente Simulation dynamischer Systeme``, DAAD (NATO-Studienaufenthalte für ausländische Wissenschaftler und Deutsch-Portugiesischer Wissenschaftleraustausch -- INIDA-Programm 2000)
Beschreibung der Forschungsarbeit:
Wir betrachten parameterabhängige dynamische Systeme, die für gewisse Parametergebiete chaotisches Verhalten aufweisen, und setzen voraus, dass in diesen Parametergebieten Bifurkationen periodischer Lösungen auftreten. Das Ziel unserer Untersuchungen besteht darin, diese Bifurkationen zu beschreiben. Unter unseren Voraussetzungen kann man erwarten, dass diese Bifurkationen mit dem Auftreten homokliner Berührungen verbunden sind, d. h. die stabile und die instabile Mannigfaltigkeit einer sattelartigen periodischen Lösung schneiden sich nicht-transversal in einem Orbit. Da es bekanntlich nicht möglich ist, alle Bifurkationen periodischer Lösungen zu beschreiben, die mit dem Auftreten homokliner Berührungen zusammenhängen, beschränken wir uns auf das Studium periodischer Lösungen, die nur wenige Umläufe in der Umgebung eines homoklinen Orbits besitzen. Zur Untersuchung dieser Bifurkationen verwenden wir die erste Rückkehrabbildung (ER-Abbildung) bzw. deren Iterierte. Zu diesem Zweck soll anhand von geeigneten Koordinatentransformationen diese Abbildung eine möglichst einfache Gestalt annehmen. Da das Definitionsgebiet der zugehörigen ER-Abbildung sehr klein ist, bestehen unsere Koordinatentransformationen im Wesentlichen aus Skalierungen, die das Definitionsgebiet vergrößern. Auf diese Weise werden Normalformen abgeleitet, die nicht von der konkreten Form des dynamischen Systems, sondern von seiner effektiven Dimension ([1]) abhängen.
Im Falle von Abbildungen, die zweidimensionale Flächen kontrahieren und einen Orbit homokliner Berührungen besitzen, kann die ER-Abbildung nahe der homoklinen Kurve im Wesentlichen durch die Parabel-Abbildung
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wobei M,B und C beliebige Werte annehmen können. Im Falle, dass die Abbildung nur 4D-volumenkontrahierend ist, lautet die Normalform
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Das Studium der Bifurkationen der Fixpunkte dieser Abbildungen ist ziemlich einfach. Es kann gezeigt werden, dass in (2) geschlossene invariante Kurven (Kreise) und in (3) seltsame Attraktoren von einem Fixpunkt abzweigen können.
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In [6] wird gezeigt, dass, falls eine vierdimensionale nichthyperbolische symplektische Abbildung mit einer homoklinen Berührung keine partiell hyperbolischen Strukturen besitzt, die zugehörige ER-Abbildung auf die Normalform
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transformiert werden kann. Da (5) zwei-elliptische (also stabile) Fixpunkte besitzt, treten in den zugehörigen Abbildungen Bifurkationen auf, die zu zwei-elliptischen periodischen Orbits in der Umgebung der homoklinen Berührung führen.
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gebracht werden kann, wobei ein kleiner Parameter ist. Es wurden die Bifurkationen invarianter Kreise von (6) untersucht.
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Die Bifurkationsanalyse von (7) zeigt, dass alle grundlegenden Bifurkationen, die in [9] empirisch eingeführt wurden, auch hier auftreten. Damit sind diese Bifurkationen typisch für streng dissipative chaotische Systeme.
Projektliteratur:
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