Bearbeiter: J. A. Griepentrog
Beschreibung der Forschungsarbeit:
Gegenstand unserer Untersuchungen sind qualitative Eigenschaften
der Operatoren ,die als Summe von und
vermöge der
Vorschriften
und
definiert sind, sowie Regularitätseigenschaften der zu den Funktionalen
gehörenden Lösungen des linearen parabolischen Anfangsrandwertproblems
| |
(3) |
Unsere Voraussetzungen an die Daten der genannten
Aufgabenklasse (1) sind so allgemein formuliert,
dass Anfangsrandwertprobleme mit nichtglatten Koeffizienten
auf beschränkten Zeitintervallen S = (t1,t2)
in beschränkten, nichtglatten Teilmengen G des der Raumdimension unter gemischten Randbedingungen auf den
Neumann- bzw. Dirichlet-Randstücken bzw.
des Randes von G behandelt werden können.
Genauer gesagt, fordern wir die Regularität der Menge im Sinne von Gröger [2] sowie
die Beschränktheit und die Messbarkeit der auf bzw.
und definierten
Koeffizienten a bzw. A,b,c,d und e.
Während b und c vektorwertige sowie a,d und e skalare Größen sind,
soll A Werte in der Menge der positiv definiten, symmetrischen
-Matrizen annehmen, mit anderen Worten, es möge eine
Elliptizitätskonstante mit der Eigenschaft
existieren.
Außerdem setzen wir die Positivität des Koeffizienten a voraus,
das heißt, es soll
gelten.
Dabei ist die Einbeziehung des Koeffizienten a in unsere Betrachtungen
einerseits der Invarianz der Problemklasse (1)
gegenüber allgemeinen Lipschitz-Transformationen geschuldet,
andererseits aber auch für viele Problemstellungen von durchaus
eigenständigem Interesse.
Mit unseren Forderungen wird der häufig anzutreffenden
Nichtglattheit konkreter Aufgabenstellungen
(z. B. instationäre Stoff- oder Wärmetransportprobleme
in heterogenen, nichtglatt berandeten räumlichen Strukturen bei
wechselnden Randbedingungen) Rechnung getragen.
Das wesentliche Ergebnis unserer Arbeit (siehe Griepentrog [1])
besteht darin, dass es in dieser allgemeinen Konstellation möglich ist,
für die obige Klasse parabolischer Anfangsrandwertprobleme (1)
die Existenz einer nur von und G
abhängigen Konstanten zu beweisen,
so dass für alle Parameter
der lineare parabolische Operator die Isomorphismus-Eigenschaft
sowie die maximale Regularitätseigenschaft zwischen den
Sobolev-Campanato-Räumen
sowie den Campanato-Räumen
besitzt.
Hierbei verwenden wir die Symbole und
.
Darüber hinaus liegt eine lineare und stetige Abhängigkeit (im Sinne der
Operatornorm) des Isomorphismus von den Koeffizienten A,b,c,d
und e vor. Daraus ergibt sich insbesondere,
dass die Lösung zu Problem (1) im Sinne des
Sobolev-Campanato-Raumes sowohl glatt von den
rechten Seiten als auch glatt von den Koeffizienten A, b, c, d und e im Sinne der
jeweiligen -Norm abhängt.
Man beachte, dass im Falle der
Sobolev-Campanato-Raum für stetig in den Hölder-Raum
eingebettet ist.
Im Vergleich zu unseren Ergebnissen liefern im Falle a = 1 bekannte
Regularitätsresultate von Gröger, Rehberg [4],
Gröger [3] die Existenz einer reellen Zahl
,so dass der parabolische Operator für und
ein Isomorphismus zwischen
und Lq(S;W-1,p(G)) ist.
Somit hängt die Lösung des Problems (1) im Raum
glatt von den rechten Seiten
ab.
Insbesondere erhält man daraus für n = 2 sowie und
q > 2p/(p - 2) die glatte Abhängigkeit der
Lösungen im Sinne der Norm des Hölder-Raumes
mit dem Exponenten . Projektliteratur:
- J. A. GRIEPENTROG, Zur Regularität linearer
elliptischer und parabolischer Randwertprobleme mit nichtglatten Daten,
Dissertation, Humboldt-Universität zu Berlin, 1999.
- K. GRÖGER, A W1,p-estimate for solutions
to mixed boundary problems for second order elliptic differential equations,
Math. Ann., 283 (1989), pp. 679-687.
- , W1,p-estimates of solutions
to evolution equations corresponding to nonsmooth second order elliptic
differential operators, Nonlinear Anal., 18 (1992), pp. 569-577.
- K. GRÖGER, J. REHBERG, Local existence
and uniqueness of solutions to nonsmooth parabolic systems, in Vorbereitung.
LaTeX typesetting by I. Bremer
1/16/2001