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Kooperation: D. A. Dawson (The Fields Institute, Toronto), J.-F. Delmas (ENCPC-CERMICS, Marne La Vallée), A. M. Etheridge (Oxford University, Oxford), A. Klenke (Universität Erlangen-Nürnberg), M. A. Kouritzin (University of Alberta, Edmonton), C. Mueller (University of Rochester, Rochester), V. A. Vatutin (Steklov Mathematical Institute, Moskau)
Förderung: DFG-Programm ,,Interagierende stochastische Systeme von hoher Komplexität``
Beschreibung der Forschungsarbeit:
Eine detaillierte Beschreibung der Motivation für dieses Forschungsgebiet
ist im Jahresforschungsbericht 1995, S. 133, zu finden. In diesem
Berichtsjahr wurde die Untersuchung des stetigen Super-Brownschen
Reaktanten mit einem Super-Brownschen
Katalysator
fortgesetzt
. Dies
beschreibt zwei ,,Populationen`` von Substanzen, Katalysator
und Reaktant
genannt, deren infinitesimale Bestandteile sich chaotisch
bewegen (unabhängige Brownsche Bewegungen) und sich kritisch binär
verzweigen (wachsen oder sterben). Der Katalysator entwickelt sich dabei
autonom, während der Reaktant durch den Katalysator beeinflußt wird:
Die momentane lokale Verzweigungsrate
des Reaktanten ist proportional zu der
momentanen lokalen Katalysator-,,Intensität``.
In Vertiefung von L2-Methoden aus [3]
wurden erste Ergebnisse zu den in Simulationen sichtbaren
,,Hitzeflecken`` (siehe
die Abbildung im Jahresforschungsbericht 1997,
S. 87) erzielt ([2]). Sie entstehen an
den Grenz-,,Flächen`` zwischen Katalysator und Reaktant. Unser Zugang
hierzu besteht darin, die Kollisionslokalzeit zwischen
Katalysator und Reaktant rigoros zu
begründen. Sie existiert nichttrivial in Dimensionen Diese Kollisionslokalzeit wird außerdem für die
Beschreibung des Kovarianzmaßes im Martingalproblem von
benötigt. Im Zweidimensionalen existieren räumliche
Rand-Kollisions-Dichten, und über eine Selbstähnlichkeitseigenschaft
erscheinen sie als Faktor im Langzeit-Zufalls-Ergoden-Grenzwert
(Diffusivität des zweidimensionalen Modells).
Zum anderen wurden hinreichende Kriterien für das Aussterben von katalytischen Verzweigungsprozessen in endlicher Zeit etabliert [1], [4]. Dies betrifft super-Brownsche Bewegungen in katalytischen Medien, die stabil, ,,parabolisch`` oder unabhängig in jedem Punkt sind. Dazu wurde eine Methode der guten und schlechten historischen Reaktantenpfade entwickelt. Gute Pfade kollidieren signifikant mit dem Katalysator, und das Aussterben folgt über eine individuelle Zeittransformation in Abhängigkeit von der Kollisionslokalzeit und einem Vergleich mit der Fellerschen Verzweigungsdiffusion. Schlechte Pfade haben eine kleine erwartete Masse, die sich durch die Treffwahrscheinlichkeit des Katalysators und der zugehörigen Lokalzeit kontrollieren läßt.
Schließlich wurden zum vertieften Verständnis der Familienstruktur Abweichungen von typischen Typenproportionen in kritischen Galton-Watson-Prozessen untersucht [5]. Es gelang unter einer verfeinerten Normierung, auch im Falle unendlicher zweiter Momente nichttriviale Grenzpopulationen nachzuweisen.
Projektliteratur:
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