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Bearbeiter: G. Bruckner , S. Prößdorf
Kooperation: H.-J. Diersch (WASY GmbH), S. V. Pereverzev (Ukrainische Akademie der Wissenschaften, Kiew), M. Yamamoto (Universität Tokio)
Beschreibung der Forschungsarbeit:
Die Integralgleichung mit logarithmischem Kern,
die auch Symmsche Integralgleichung genannt wird, ist die äquivalente potentialtheoretische Formulierung des Dirichlet-Problems für die Laplace-Gleichung in dem ebenen Gebiet Damit besitzt sie ein breites Anwendungsspektrum auf stationäre, homogene Probleme der Hydrodynamik, Elektrodynamik und Elastizitätstheorie.In konkreten Anwendungen unterliegen die Daten f Meßfehlern, und auch die Randkurve ist mitunter nur näherungsweise gegeben. Diesen Umstand hat man wegen der Schlechtgestelltheit der Symmschen Integralgleichung bei ihrer numerischen Lösung zu berücksichtigen.
In [4] werden für die Symmsche Integralgleichung vollständig diskretisierte Regularisierungsverfahren begründet, die ökonomisch in Bezug auf den Rechenaufwand und von optimaler Konvergenzordnung sind. Die Stabilisierung erfolgt dabei durch geeignete Wahl des Diskretisierungsparameters. Verfahren dieser Art sind auch auf andere Integralgleichungen erster Art anwendbar.
Ausgangspunkt der Untersuchungen ist die Arbeit [1], die aus dem Projekt ,,Bestimmung der Bodendurchlässigkeit aus Wasserständen`` des Jahres 1996 entstanden ist. In [1] wurde die direkte Inversionsmethode von Vainikko für die stationäre zweidimensionale Diffusionsgleichung kombiniert mit einer die a-priori-Information einbeziehenden Methode der Datenglättung. Erforderlich war eine solche Kombination, da die gegebenen Meßdaten im allgemeinen nicht auf allen Knoten der Diskretisierung gegeben sind, wie es die Methode von Vainikko verlangt hätte. In [1] kommentierte Beispielrechnungen ergaben erstens, daß man durchaus auch mit weniger Meßdaten brauchbare Ergebnisse erhalten kann, und zweitens, daß es für lokale Aussagen genügt, wenn lokal ausreichend viele Meßdaten gegeben sind.
Für den Anwender sind Aussagen über die Bodendurchlässigkeit aus Messungen des Wasserstandes (Potentialmessungen) von großem Interesse, da solche Messungen meist ohnehin vorhanden oder mit relativ geringem Aufwand zu beschaffen sind.
Optimal wäre die Beantwortung der folgenden Frage: Gegeben seien ein Block von geologischen Informationen und ein Satz von Meßdaten. Welche zusätzlichen Messungen müssen mindestens durchgeführt werden, um (global oder lokal) die Bodendurchlässigkeit bestimmen zu können? Da der Anwender an Aufwandsminimierung interessiert sein muß, liegt hier die Betonung auf dem Wort ,,mindestens``.
Als Teilaspekte dieser komplexen Aufgabenstellung sind auch negative Feststellungen von Interesse, etwa von der Art: Gibt es in einem Teilgebiet keine Messungen, so kann für dieses Teilgebiet nichts ausgesagt werden.
Der rigorose Beweis dieser anschaulich recht plausiblen Feststellung führt mathematisch auf die Frage der Sensibilität des direkten Problems. Das (finite-Elemente-)diskretisierte direkte Problem lautet
wo der Vektor der Potentialwerte in den Knotenpunkten, die aus Quellen und Senken im Gebiet sowie Zu- und Abflüssen durch den Rand gebildeten rechten Seiten und L eine schwach besetzte Matrix sind. In L gehen die auf jedem finiten Element als konstant vorausgesetzten Durchlässigkeiten ein.Fixiert man eines der finiten Elemente F0 und betrachtet die Ableitung nach der F0 zugeordneten Durchlässigkeit, so ergibt sich
Aufgrund der ,,lokalen`` Bauart der Matrix L' erhält man für den beliebigen Knoten X wobei die Summation über die Knoten P von F0 läuft, aP von Null verschieden ist und nur von F0 abhängt und die Einträge in die Matrix L-1 sind.Bewegt sich X von F0 weg, so kann aus einem Abklingverhalten von , fixiert, folglich auf ein Abklingen von uX' geschlossen werden.
Ein solches Abklingverhalten bei Inversen von Fast-Diagonal-Matrizen wurde in Arbeiten zur Wavelet-Analyse von anderen Autoren theoretisch fundiert (vgl. [5]). Auf die Matrix L läßt sich diese Theorie jedoch nicht unmittelbar anwenden. Das erfordert eine noch ausstehende geeignete Modifizierung, die es möglich macht, das Abklingen auch quantitativ genau zu untersuchen.
Das Abklingverhalten wird durch Rechenbeispiele veranschaulicht.
Hier untersuchen wir das inverse Problem der Rekonstruktion von Punktquellen
in der Wellengleichung aus der Beobachtung von in einem fixierten Punkt . Dabei sind und .Im Falle, daß die Funktion exakt gegeben ist, werden in [2] Einzigkeit für irrationales und eine Stabilitätsabschätzung in der H1(0,T)-Norm der Beobachtung bewiesen. Die Stabilitätsabschätzung kann dabei nur unter zusätzlichen Bedingungen an die Unbekannten gezeigt werden. Außerdem leiten wir numerische Verfahren ab, die stabil sind gegenüber L2(0,T)-Beobachtungsfehlern.
Der Fall, daß die Funktion nicht exakt, sondern nur näherungsweise gegeben ist, wird in Hinsicht auf stabile numerische Verfahren in [3] betrachtet. Dazu zerlegen wir das Problem in einen gutgestellten und einen schlechtgestellten Anteil und formulieren den schlechtgestellten Anteil als Integralgleichung erster Art mit gestörtem Kern . Das der Behandlung einer solchen Integralgleichung zugrundeliegende Konzept ist auf eine ganze Klasse von Operatorgleichungen anwendbar.
Projektliteratur:
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