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Kooperation: B. Fiedler (Freie Universität Berlin)
Beschreibung der Forschungsarbeit: Nichtlineare parabolische Reaktions-Diffusions-Gleichungen spielen eine wichtige Rolle bei der Modellierung der verschiedensten physikalischen und chemischen Prozesse. Neben der raum-zeitlichen Dynamik chemischer Reaktionen beschreiben Gleichungen dieses Typs unter anderem auch Ionisationsvorgänge in der Plasmaphysik oder Populationsdynamik in der Biologie. Im Grenzwert kleiner Diffusionsraten treten diese Gleichungen als viskoser Limes entsprechender hyperbolischer Erhaltungssätze auf und können zur Untersuchung von deren Entropielösungen herangezogen werden.
Untersucht wurden skalare Gleichungen der Form
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Aufgrund der Gradientenähnlichkeit des Systems besteht der Attraktor nur aus stationären Lösungen und heteroklinen Verbindungen zwischen diesen (siehe [4]).
Eine generische Trajektorie nähert sich zunächst einer beliebigen, im allgemeinen nicht stabilen stationären Lösung an und folgt dann den heteroklinen Verbindungen in einer Kaskade von Übergängen zwischen metastabilen Zuständen, bis eine Umgebung einer stabilen stationären Lösung erreicht ist.
Während die Bestimmung der stationären Profile als Lösungen der gewöhnlichen Randwertaufgabe
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Ausgangspunkt dieses Projektes waren Arbeiten von C. Rocha, G. Fusco und B. Fiedler [1], [2], die zeigen, wie die Existenz heterokliner Verbindungen mit bestimmten kombinatorischen Invarianten der stationären Lösungen zusammenhängt. Wie in [3] erstmals gezeigt wurde, ist hierbei die Reihenfolge der stationären Lösungen am Rand des Gebietes von ausschlaggebender Bedeutung.
In [5] konnten weitergehende Resultate bewiesen werden, die eine genauere Beschreibung der Attraktoren ermöglichen und dabei insbesondere die Spektraleigenschaften der Linearisierung
Lvu:= Duxx + fp(x,v(x),vx(x))ux+ fu(x,v(x),vx(x))u,
die vom Sturm-Liouville-Typ ist, berücksichtigen. Damit konnten erstmals Bedingungen für die Existenz von heteroklinen Verbindungen in stark stabilen bzw. stark instabilen Mannigfaltigkeiten angegeben werden.
Das Besondere an Resultaten dieser Art ist, daß anhand von
Eigenschaften der stationären, gewöhnlichen Differentialgleichung (2)
Informationen über das qualitative Verhalten der vollen partiellen
Differentialgleichung (1) gewonnen werden können.
Projektliteratur:
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