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Bearbeiter: F. Guyard
,
R. Lauterbach
Kooperation: P. Chossat (Institut Non Linéaire de Nice, Nizza),
E. Bänsch (Universität Tübingen)
Förderung: DFG: Schwerpunktprogramm ,,Ergodentheorie, Analysis und
effiziente Simulation dynamischer Systeme``, DAAD: PROCOPE
Beschreibung der Forschungsarbeit:
In einer Arbeit der Stuttgarter Physiker Friedrich und Haken
[2] wurde
intermittierende Dynamik im sphärischen Bénard-Problem numerisch
festgestellt. In ergänzenden Untersuchungen [1]
zu einer früheren Arbeit wurde ein ähnliches Verhalten analytisch
nachgewiesen.
Insbesondere konnte gezeigt werden [1], daß dieses
Verhalten bei langsamer Rotation erhalten bleibt. Damit wurde zum
ersten Mal ein analytischer Zugang zum Problem der Polwechsel des
Erdmagnetfeldes bei langsamer Rotation entwickelt. Natürlich kann dies
nur ein erster Schritt auf dem Weg zum Verständnis dieses Verhaltens
sein.
Weitere Untersuchungen, die dazu dienen,
unser sehr einfaches Modell näher an die
Wirklichkeit heranzuführen, wurden begonnen:
- 1.
- Untersuchungen zur schnellen Rotation: neue Symmetrieeigenschaften,
Bestimmung der Darstellungen, Reduktion der Gleichung.
- 2.
- Untersuchung von Effekten der Solidifikation am Kern
als Energiequelle.
- 3.
- Direkte numerische Simulation der Navier-Stokes-Gleichungen zur
Überprüfung der analytisch vorhergesagten Resultate. Dabei zeichnet sich ab, daß
Eigenschaften des Gitters qualitative Eigenschaften der errechneten Lösungen
bestimmen.
- 4.
- Beginn von Arbeiten, um dieses Phänomen in einfacheren Gleichungen
aufzuzeigen. Diese einfacheren Gleichungen sind Systeme von
Reaktions-Diffusionsgleichungen. Um diese Frage systematisch zu untersuchen,
wird die numerische Näherung als diskretes, endlich-dimensionales System
aufgefaßt. Orbital stabile Mannigfaltigkeiten von Lösungen treten als
normal hyperbolische Mannigfaltigkeiten dieser
endlich-dimensionalen Systeme auf.
Damit wird die Theorie der erzwungenen Symmetriebrechung
[3,4,5], die in den letzten
Jahren entwickelt wurde, anwendbar. Diese sagt, abhängig von der Symmetrie der
Störung (und des Symmetrietyps der zu berechnenden Lösung) ein dynamisches
Verhalten voraus, das entweder aus Drift längs der Mannigfaltigkeit
oder an einer
endlichen Anzahl von hyperbolischen Gleichgewichten besteht. Während für den
zweiten Fall leicht Gitter angegeben werden können, die dieses Verhalten
zeigen, ist es unklar, ob der erste Fall überhaupt in einer numerischen
Näherung eintreten kann. Unabhängig davon ist es wichtig herauszufinden,
welche numerisch beobachteten Symmetrieeigenschaften tatsächlich auftreten.
Alle genannten Aspekte bedürfen weiterer Untersuchungen.
Projektliteratur:
- P. CHOSSAT, F. GUYARD, R. LAUTERBACH,
Generalized heteroclinic cycles in spherically invariant systems and
their perturbations, WIAS-Preprint No. 303, 1996 (revidierte
Version Sept. 1997, erscheint in: J. Nonlinear Sci.).
- R. FRIEDRICH, H. HAKEN, Static, wavelike, and
chaotic thermal convection in spherical geometries, Phys.
Rev. A, 34 (1986), pp. 2100-2120.
- F. GUYARD, R. LAUTERBACH, Forced symmetry
breaking for periodic solutions, Nonlinearity, 10 (1997),
pp. 291-310.
- R. LAUTERBACH, M. ROBERTS, Heteroclinic cycles in
dynamical systems with broken spherical symmetry, J. Differential Equations,
100 (1992), pp. 428-448.
- S. MAIER-PAAPE, R. LAUTERBACH, Reaction diffusion
systems on the 2-sphere and forced symmetry breaking, WIAS-Preprint
No. 173, 1995, erscheint in: Trans. Amer. Math. Soc.
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