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Steuerung strukturierter Systeme

Bearbeiter: W. Müller

Kooperation: F. Allgöwer, M. Storz (Universität Stuttgart, Institut für Systemdynamik und Regelungstechnik), H.W. Knobloch, D. Flockerzi (Universität Würzburg)

Beschreibung der Forschungsarbeit:

Das Ziel der Forschungen bestand in der Modellierung und Analyse strukturierter Systeme, wie sie vornehmlich in der chemischen Verfahrenstechnik auftreten. Entsprechend einem von E.D. Gilles und Mitarbeitern am Institut für Systemdynamik und Regelungstechnik der Universität Stuttgart entwickelten Konzept wird eine reproduzierbare Qualität der Endprodukte in komplexen verfahrenstechnischen Produktionsprozessen mit Hilfe einer Prozeßführung gewährleistet, die in einer hierarchischen Struktur nach zentral vorgegebenen Kriterien durch lokale Feedback-Steuerungen in den Teilprozessen eine Linearisierung des Input--Output--Verhaltens der vorwiegend stark nichtlinearen Teilprozesse erzwingt. Da in der Regel nicht alle Zustandsgrößen einer Messung zugänglich sind, kann diese Strategie nur asymptotisch realisiert werden, und zwar mit Hilfe eines ,,Beobachters``, der Schätzungen für die nicht meßbaren Zustandsgrößen berechnet. Neue, von H.W. Knobloch und Mitarbeitern an der Universität Würzburg gewonnene Ergebnisse zur Theorie nichtlinearer Beobachter [1] gestatten nun einerseits größere Freiheiten bei der Konstruktion des Beobachters und bieten andererseits zusätzlich die Möglichkeit, gewisse Klassen von Störtermen in den Prozeßgleichungen zu identifizieren und damit ihrem Einfluß entgegenzuwirken. An Hand eines konkreten Modellproblems aus der chemischen Verfahrenstechnik, einer exothermen Folgereaktion in einem kontinuierlich durchflossenen Rührkessel--Reaktor, wurden die verschiedenen Möglichkeiten dieses Zugangs im Detail diskutiert sowie verschiedene Strategien zur effektiven Konstruktion der nichtlinearen Beobachter vorgeschlagen und auf der Basis einer Vielzahl numerischer Simulationsrechnungen bewertet. Dabei betrafen die im Berichtszeitraum durchgeführten Untersuchungen vor allem das Problem der Identifizierung und asymptotischen Kompensation von Störtermen, die durch sogenannte ,,Exosysteme`` beschrieben werden. Insbesondere konnte nachgewiesen werden, daß es mit den betrachteten Methoden möglich ist, periodische Störungen mit unbekannter Periode, Amplitude und Phase zu identifizieren und ihren Einfluß zu eliminieren.

Die erhaltenen Ergebnisse wurden in [2] dargestellt.

Förderung: DFG, Schwerpunktprogramm ,,Anwendungsbezogene Optimierung und Steuerung``

Projektliteratur:

  1. H.W. Knobloch, A. Isidori, and D. Flockerzi: Topics in control theory. DMV Seminar, Band 22, Birkhäuser Verlag, Basel 1993.
  2. W. Müller: Asymptotische Input--Output--Linearisierung und Störgrößenkompensation in nichtlinearen Reaktionssystemen. WIAS--Preprint No. 110, Berlin 1994.



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BREMERO
Wed Apr 12 21:47:02 MDT 1995