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Bearbeiter: J. Elschner , J. Niebsch , G. Schmidt
Kooperation: V. Maz'ya, T. Ivanov (Universität Linköping)
Förderung: DAAD
Beschreibung der Forschungsarbeit:
Integralgleichungsverfahren sind bei vielen Problemen der mathematischen Physik eine interessante Alternative zu anderen Lösungsverfahren wie Finite-Elemente- oder Finite-Differenzen-Verfahren, insbesondere wenn die Problemgleichungen Integraloperatoren mit singulären Kernfunktionen enthalten. Solche Gleichungen treten besonders bei verschiedenen Problemen der Elastizitätstheorie auf. Durch Anwendung einer von V. Maz'ya vorgeschlagenen Approximationsmethode mittels glatter, schnell abfallender Funktionen, die die effektive Berechnung von mehrdimensionalen Potentialen und anderen Integral- und Pseudodifferentialoperatoren gestattet, ergeben sich qualitativ neue Möglichkeiten zum Einsatz solcher Verfahren.
Die Arbeiten 1998 konzentrierten sich auf die Begründung von Approximations- und Kubaturformeln für Integraloperatoren über beschränkten Gebieten sowie auf die theoretische Untersuchung des Konvergenzverhaltens von Zeitschrittverfahren zur Lösung von Evolutionsproblemen, die bei numerischen Tests zur Lösung von Anfangswertproblemen verschiedener Klassen von Gleichungen mit nichtlokalen Operatoren sehr genaue Resultate liefern (vergl. [5]). Die theoretische Untersuchung des Konvergenzverhaltens dieser Verfahren ist durch das Auftreten von sogenannten Sättigungsfehlern bei der Approximation kompliziert. Die numerische Analyse solcher Verfahren wurde 1998 für einen wichtigen Spezialfall durchgeführt. Die gefundenen Fehlerabschätzungen wurden mit numerischen Tests am Beispiel der Burgers-Gleichung unterlegt. Es wurden erste Schritte zur Anwendung der verwendeten Techniken auf allgemeinere Evolutionsgleichungen mit nichtlokalen Operatoren gemacht.
Im Fall beschränkter Gebiete oder unstetiger Anfangswerte ist bei diesen Verfahren die effektive Berechnung von Integraloperatoren mit unstetigen Dichten notwendig. In [3, 4, 8, 9] wurden Approximationsverfahren auf variablen Gittern mit Ansatzfunktionen, die den Operatoren angepaßt sind, sowie daraus abgeleitete Kubaturformeln untersucht, wobei gleiche Approximationseigenschaften wie im Fall glatter Funktionen und gleichmäßig verteilter Knotenpunkte erzielt wurden. Damit wurden wichtige Vorarbeiten zur Implementierung effektiver Algorithmen zur Berechnung von Potentialen der Elastizitätstheorie abgeschlossen.
Die erste Randwertaufgabe sowie verschiedene Transmissionsprobleme der linearen Elastizitätstheorie führen auf die Integralgleichung
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Im Fall der ersten Randwertaufgabe in einem ebenen Gebiet mit Ecken
wurde in [1] eine vollständige Lösbarkeitstheorie in
gewichteten Lp- und Sobolevräumen für die Integralgleichung
(1) (mit ) erhalten. Im Berichtszeitraum wurden neue
Resultate zur Existenz, Eindeutigkeit und Regularität für die
allgemeine Gleichung (1) sowohl in polygonalen Gebieten als
auch in Polyedergebieten erzielt [2]. Mit Hilfe von
Mellin-Techniken wurden explizite Formeln für den Fredholmradius von
K im zweidimensionalen Fall bewiesen. Die Übertragung dieses
Zugangs auf den 3D-Fall beruht auf tiefliegenden
Spektraleigenschaften von Operatorbüscheln in sphärischen Gebieten
mit Ecken, die bei der Mellin-Transformation des
Lamé-Systems
entstehen (vgl. [6, 7]). Für ein beliebiges
Polyedergebiet konnte gezeigt werden, daß der Fredholmradius von K
in Lp- und Sobolevräumen mit Gewicht stets größer als Eins
ist. Dies führt im 3D-Fall zu neuen Existenz- und
Eindeutigkeitsaussagen für die Gleichung (1) in diesen
Räumen.
Projektliteratur:
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