Kooperation: L. Brehmer (Universität Potsdam)
Beschreibung der Forschungsarbeit:
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Universität Potsdam 
wurde fortgeführt. 
Ein wesentlicher Teil dieser Zusammenarbeit ist die theoretische
Behandlung 
des Ladungstransportes in amorphen Festkörpern. Ausgangspunkt der 
Untersuchungen ist die Annahme, daß auf mikroskopischer Ebene 
die Leitfähigkeit amorpher Materialien auf einen 
Hoppingtransport der Elektronen zurückgeführt werden kann. 
Die Elektronen springen auf einem ungeordneten 
Gitter von räumlich und energetisch lokalisierten Zuständen 
 gemäß einer gegebenen Sprungrate unter Berücksichtigung 
des Pauliprinzips, das Doppelbesetzungen ausschließt. 
Ungeordnet heißt, daß sowohl die räumlichen Positionen als auch 
die Energiezustände der Gitterpunkte zufällig verteilt sind 
(zufälliges Medium). Das eigentliche Ziel ist die Beantwortung der folgenden 
Fragen: Können makroskopische elektrische Leitungseigenschaften 
mathematisch streng aus dem komplizierten mikroskopischen 
Hoppingmechanismus hergeleitet werden?
 Wie hängt dann die makroskopische Leitfähigkeit von den
 mikroskopischen Parametern (zufälliges Medium, Sprungrate) ab?
 Notwendige Bedingungen an die mikroskopische Struktur sind die 
Homogenität des zufälligen Mediums, die hinreichende Kleinheit 
der Sprungdistanzen und eine gewisse Symmetrie der Sprungraten. Eine 
wesentliche Vereinfachung liegt vor, wenn bereits auf mikroskopischer 
Ebene der Elektronenstrom als ein ,,Gradient`` 
dargestellt werden kann (Gradientenbedingung), wie es bei 
einem periodischen Gitter der Fall ist. In einem zufälligen Medium 
jedoch ist die Gradientenbedingung im allgemeinen nicht erfüllt. In 
diesem physikalisch interessanteren Fall sind die grundlegenden Fragen
noch ungelöst.  Geschlossene Ausdrücke 
in Termen der mikroskopischen Modellparameter sind jedenfalls im 
allgemeinen nicht zu erwarten. Für langreichweitige Sprungraten haben
wir für einen sonst recht allgemeinen Ansatz eine (Mean Field) 
Approximation für die makroskopischen Transportkoeffizienten
berechnet. Wir 
erhalten für die elektrische Leitfähigkeit 
 den
geschlossenen 
Ausdruck

mit 
und 

Es ist 
  
die Rate für einen Sprung von 
 nach 
, 
 die inverse Temperatur, 
 das chemische Potential, N die räumliche Konzentration der 
lokalisierten Zustände, h die relative Elektronenkonzentration, 
d die Raumdimension, 
 die 
Energiezustandsdichte und 
 ein äußeres Feld.
Projektliteratur: