Wie kann man 4 Liter mit 8-, 5- und 3- Litergefäßen abmessen?


Es geht um die seit Jahrhunderten bekannte Aufgabe: Gegeben ist ein volles 8-Litergefäß und je ein leeres 5-- und 3--Litergefäß. Kann man damit 4 Liter abmessen? Solche Aufgaben tauchen in den verschiedensten Situationen immer wieder auf. So hatten zum Beispiel Bruce Willis und Samuel L. Jackson im Film "Stirb langsam: Jetzt erst recht" (der mit den Goldbarren) eine ähnliche Aufgabe zu lösen. Höchste Zeit also, dieses Problem mathematisch zu untersuchen.
Ziel einer mathematischen Behandlung ist die Entwicklung eines Algorithmus, mit dem sich nicht nur diese Aufgabe lösen läßt, sondern mit dem die Lösung für beliebige Gefäße mit beliebigen Anfangswerten (Füllstand der Gefäße) und beliebigen Zielmengen gefunden werden kann.
Mathematisch läßt sich der augenblickliche Zustand des Systems durch die Füllmenge (x,y,z), also einen Punkt im dreidimensionalen Raum darstellen. Aber x, y und z müssen natürliche Zahlen sein und erfüllen eine Erhaltungsgleichung x+y+z=V (konstante Gesamtflüssigkeitsmenge). Dadurch läßt sich das Problem geometrisch in einem regulären Dreiecksgitter auf der Ebene und doch mit drei Koordinatenachsen veranschaulichen.
Operationen (gieße ein Gefäß in ein anderes) sind Wege auf diesem Dreiecksgitter. Bei der Untersuchung dieser Operationen stellt man fest, daß es vorwärts stets mehrere Möglichkeiten gibt (welches Gefäß gieße ich wohin), rückwärts aber nur eine. Es ist also sinnvoll -- wie bei vielen Problemen aus der Spieltheorie --, das Problem rückwärts zu lösen: Aus welchen Anfangszuständen ist eine Erreichung des Endzustandes möglich? Dieses -- im Gegensatz zum ursprünglichen -- nun deterministische Problem ist der Bewegung einer Billardkugel in einem konvexen n-Eck auf einem regulären Dreicksgitter äquivalent. Die Klassifizierung der möglichen konvexen n-Ecke auf so einem Gitter führt zu einer allgemeinen Lösung des obigen Problems.


Die Folien zum Vortrag auf dem Tag der Mathematik am 19. Mai 2001 gibt es hier: Ich freue mich über die Zusendung der Lösung folgender

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