Bearbeiter: B. Albers
,
K. Wilmanski
Kooperation: W. Geiger (Universität GH Essen)
Beschreibung der Forschungsarbeit:
Aufbauend auf Forschungsergebnissen, die im letzten Jahr erzielt
worden sind,
wurden zwei weitere grundlegende Fragen untersucht, nämlich
- die Bestimmung von Stoffparametern für typische Adsorptions- und
Diffusionsprozesse
in Böden und
- die Struktur der Massenquellen für Adsorptionsvorgänge im
thermodynamischen Gleichgewicht und in Wechselwirkung mit
Diffusionsvorgängen.
Das erste Problem wurde an mehreren Beispielen für Randwertaufgaben
erörtert. Bereits 1997 wurden mit Hilfe von Schallwellenanalysen
Stoffparameter untersucht. Daraus ergaben
sich nun typische Werte für die lokalen konstitutiven Beziehungen. Die
neuen Arbeiten haben sich auf die Untersuchung der Durchlässigkeit im
Volumen und an den Grenzen der porösen Körper unter großen
Verzerrungen konzentriert. Diese Betrachtung ist mit einer neuen
Formulierung der Randbedingungen für mehrkomponentige Kontinua
verbunden. Eine dieser Bedingungen auf der freien Grenzfläche hat die
Gestalt

ist die Massendichte der Komponente
.
bezeichnet die Geschwindigkeit dieser Komponente.
ist die Geschwindigkeit des Skeletts. Weiterhin ist
der partielle Druck, pext der Außendruck und n die
Porosität. Der neue Stoffparameter
beschreibt die
Oberflächendurchlässigkeit. Sein
Einfluß auf die Ergebnisse aus dem eigenen Modell für poröse Körper
bei großen Verzerrungen wurde unter quasistationären Bedingungen
untersucht. Diese Untersuchungen werden nun für nichtstationäre
Probleme fortgesetzt.
Die Struktur der Massenquellen wurde mit Hilfe einer Mastergleichung
entwickelt. Beim Adsorptionsvorgang beschreibt W die Wahrscheinlichkeit
des Massenübergangs von Schadstoff aus der Flüssigkeit auf die
innere Fläche des Skeletts. Deren zeitliche Änderung wird mit der
folgenden Gleichung beschrieben

In dieser Gleichung ist pA der partielle Druck des Schadstoffs in
Lösung, x ist die Fraktion der sogenannten besetzten Stellen auf der
inneren Fläche, Eb bezeichnet die Energiebarriere und a,b sind
temperaturabhängige Stoffparameter. Diese Gleichung wurde benutzt, um
die Form der Massenquelle zu bestimmen. Für den Fall der Adsorption
besteht diese Quelle aus zwei Beiträgen: Der Gleichgewichtsbeitrag ist
proportional zum Gleichgewichtswert der Fraktion x und entspricht
dem Modell von Langmuir. Der Ungleichgewichtsbeitrag ist proportional
zur Änderung der Porosität. Das Modell wurde
numerisch für eine einfache Randwertaufgabe ausgewertet. Es wurde
festgestellt, daß die Intensität der Adsorption nichtmonoton mit der
relativen Bewegung der Komponenten gekoppelt ist (siehe Abb.). Die
Existenz des Maximums in dieser Relation hat große praktische
Bedeutung für die Steuerung des Prozesses. Diese Eigenschaft wird in
Zukunft für weitere Beispiele untersucht.
Dieses Modell für den Massenaustausch wurde ebenfalls für
Sublimationsprozesse bei Kristallwachstum untersucht. Die Kopplung der
Massenquelle mit dem Temperaturgradienten wurde als Hauptmechanismus für
die Sublimation ausgewählt. Dieses Modell wird weiterhin
numerisch untersucht und mit experimentellen Daten verglichen.
Projektliteratur:
- B. ALBERS, K. WILMANSKI, An axisymmetric
steady-state flow through a poroelastic medium under large
deformations, WIAS-Preprint No. 406, 1998, erscheint in:
Arch. Appl. Mech.
-
, On a stationary
axisymmetric filtration problem under large deformations of the
skeleton, in: Trends in Applications of Mathematics to
Mechanics, (G. Iooss, Hrsg.), Longman Scientific & Technical,
Essex, 1999.
LaTeX typesetting by I. Bremer
7/30/1999