In wissenschaftlicher Hinsicht kann das Institut auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Die Publikationsleistung war mit 60 im Druck erschienenen Veröffentlichungen und insgesamt 74 neu in die Preprintreihe des Instituts aufgenommenen Beiträgen wiederum sehr erfreulich; 5 Promotionen und 2 Habilitationen wurden erfolgreich abgeschlossen, und 2 Rufe auf Professuren an Universitäten ergingen an Mitarbeiter des Instituts. Insgesamt 230 Vorträge wurden von Mitarbeitern des Instituts auf wissenschaftlichen Fachtagungen, auf Kolloquien und an wissenschaftlichen Institutionen im In- und Ausland gehalten; die vier sehr erfolgreichen vom WIAS veranstalteten wissenschaftlichen Tagungen und insgesamt 169 Gastvorträge trugen wesentlich zur Vertiefung der wissenschaftlichen Kontakte und zur wachsenden Attraktivität des Instituts in der nationalen und internationalen Forschungslandschaft bei.
Letzteres manifestierte sich nicht zuletzt durch die beachtlichen Erfolge bei der Einwerbung von Drittmitteln. So konnten im Jahre 1995 für das Haushaltsjahr 1996 mehr als 875 TDM an Drittmitteln zur Beschäftigung von insgesamt 10 Wissenschaftlern eingeworben werden. Die internationale Bedeutung des Instituts läßt sich auch daran ablesen, daß seine Wissenschaftler an einer ganzen Anzahl europäischer Projekte und Netzwerke beteiligt sind; dabei werden je ein INTAS-Projekt und ein HCM-Projekt von Wissenschaftlern des WIAS koordiniert.
In die Berliner Forschungslandschaft ist das WIAS fest eingebunden. Neben den Kooperationsverträgen mit der Humboldt-Universität und mit dem Konrad-Zuse-Zentrum (ZIB) manifestierte sich dies insbesondere durch die vielen Lehrveranstaltungen, die im Jahre 1995 von den Institutsmitarbeitern an den drei Berliner Universitäten abgehalten wurden.
In fachlicher Hinsicht war die Tätigkeit des WIAS seinem spezifischen Auftrag entsprechend projektbezogen und auf angewandte Forschung und interdisziplinäre Kooperation ausgerichtet. Es gelang, weitere angewandte Projekte mit Partnern aus Industrie und Forschung zu initiieren. Eine ganze Reihe von industriellen Kooperationsprojekten befindet sich im Stadium der Anbahnung. Als besonders erfolgreich im Bereich des Technologietransfers hat sich das Industriekolloquium des WIAS erwiesen, in dem seit Anfang des Jahres 1995 im 14tägigen Rhythmus Anwender aus Industrie und Wissenschaft über die in ihren Arbeitsbereichen auftretenden mathematischen Probleme berichten. Aus diesen Kolloquiumsveranstaltungen, die von den Anwendern gern wahrgenommen werden, haben sich eine Reihe interessanter Kooperationsmöglichkeiten für das WIAS eröffnet.
Eine weitere Neuerung ist die Einrichtung eines Special-Guest-Stipendiums am Institut. Mit Hilfe dieses Stipendiums soll sich in jedem Jahr ein besonders ausgewiesener Wissenschaftler für die Dauer von zwei Monaten am Institut aufhalten und während dieser Zeit eine Serie von Vorträgen halten. Special Guest des Jahres 1995 war Prof. G. Papanicolaou von der Stanford University; für das Jahr 1996 konnte Prof. K.-H. Hoffmann von der TU München gewonnen werden.
Im Berichtsjahr konnte wiederum eine Verbesserung der technischen Infrastruktur des Instituts erreicht werden. Die Rechenkapazität konnte durch die Beschaffung weiterer Workstations weiter vergrößert werden, und die Inbetriebnahme des ATM-Backbones brachte eine deutliche Verbesserung des internen Netzes mit sich. Weiterhin steht der Anschluß des Instituts an das MAN-Netz des Landes Berlin unmittelbar bevor. Dadurch werden sich insbesondere die Verbindungen zur Nutzung des T3D-Supercomputers des ZIB deutlich verbessern.