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Aufgrund der kontinuierlich bis sprunghaft sinkenden Finanzmittel (bei ebenso
anhaltend steigenden Preisen) ist ein stetiges Absinken der Erwerbungszahlen
zu verzeichnen.
Da die Erwerbungsmittel flächendeckend sinken (und nicht nur absolut,
sondern relativ), wird auch die (regionale) Mitnutzung fremder Bestände
(Literaturbesorgung) zunehmend erfolgloser werden. Sie wird auch
kostenaufwendiger, ohne dass daraus für das Institut bzw. seine Bibliothek
langfristig nachnutzungsfähiges Eigentum entsteht:
Die Ermittlung eines ausleihfähigen Exemplars kostet mehr Zeit,
die Lieferkosten für mehr Artikel und die Versandkosten im Leihverkehr
steigen (u. a. in beiden Richtungen Einschreibsendung!).
Gerade bei der mathematischen Literatur mit ihrer langen ,,Halbwertzeit``
stellen die aktuellen Erwerbungsmittel großenteils eine Investition in die
Zukunft dar.
Bei der Literaturbesorgung hingegen entstehen Kosten zugunsten von
Einwegmaterialien an die (großenteils nur befristet hier tätigen)
Wissenschaftler.
Für die Zukunft kann man zwar erwarten, dass sich die Ermittlung vorhandener Buchtitel durch funktionierende Verbundsuche verbessern könnte. Dem steht dann allerdings das Defizit nicht vorhandener Titel und eine zu hohe Anforderungsfrequenz auf zu geringe Exemplarzahlen der irgendwo vorhandenen Titel gegenüber.
Im Falle von drei großen Verlagen konnte das Institut als Mitglied im Friedrich-Althoff-Konsortium Berlin/Brandenburg insgesamt abonnierte oder alle elektronisch verfügbaren Zeitschriftenjahrgänge artikelweise online nutzen. Die Umstellung auf rein elektronische Lieferung (und ggf. Zukauf gedruckter Ausgaben) hat auch 1999 noch nicht stattgefunden, wird aber von den Verlagen unbedingt angestrebt.
Die Konfliktsituation zwischen den Preisvorstellungen der Anbieter
und den Erfordernissen der Wissenschaftler und den ihren
Institutionen/Bibliotheken gegebenen finanziellen Möglichkeiten
konnte bis jetzt nicht zufriedenstellend ausverhandelt werden. Eine
Kostendämpfung für den eigenen Anteil am konsortialen Erwerb ist
bisher nicht eingetreten.
Wir sind daher konfrontiert mit der folgenden paradoxen Situation:
Über den gemeinschaftlichen Erwerb im Konsortium und den
,,Cross Access`` gewinnt man ein zusätzliches Informationsangebot,
das zu einem gewissen Teil sehr erwünscht, aber fachlich viel
breiter als der Bedarf ist.
Mittelkürzungen gehen daher zu Lasten des eigenen Erwerbs, so dass
hier eine bedarfsgerechte Erwerbung nicht mehr gegeben ist, was zu
aktuellen Informationsverlusten und jahrelangen Nachfolgekosten
(Literaturbesorgung) führt.
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