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In wissenschaftlicher Hinsicht war das Jahr 1998 wiederum erfolgreich. Die Realisierung des Forschungsprogramms 1997 - 1999 wurde konsequent fortgesetzt, und das Institut konnte seine Stellung als führende Institution im Bereich der mathematischen Behandlung konkreter Problemstellungen aus komplexen Anwendungsfeldern weiter ausbauen. Dabei konnten wesentliche Beiträge sowohl zur Lösung konkreter Anwendungsprobleme als auch zu innermathematischen Problemstellungen geleistet werden, und die interne Verflechtung innerhalb des Instituts sowie die Anzahl der interdisziplinär bearbeiteten Aufgabenstellungen aus Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft nahmen weiter zu.
Die positive Entwicklung spiegelt sich wider in einer im Vergleich zum Vorjahr erheblich gesteigerten Drittmitteleinwerbung sowie in der Anzahl der Promotionen, Habilitationen und Berufungen. Die Anzahl der in referierten Fachzeitschriften erschienenen Publikationen nahm wiederum zu. Besonders augenfällig wird der hohe Stellenwert, den die am WIAS geleistete Arbeit in der Scientific Community hat, im Bereich der Berufungen: Seit der Gründung des Instituts im Jahre 1992 sind nunmehr schon 15 Mitarbeiter des Instituts auf Professuren berufen worden (davon acht auf C4-Professuren und drei auf Professuren im Ausland), eine Bilanz, die sich bei einer Zahl von derzeit 54 etatisierten Wissenschaftlern wirklich sehen lassen kann.
Die an sich schon intensive Kooperation mit den Hochschulen im Raum Berlin wurde weiter vertieft. Prof. Gröger, stellvertretender Forschungsgruppenleiter am WIAS, war im Berichtsjahr Erster Vizepräsident der Humboldt-Universität, und Prof. Gajewski hielt eine Honorarprofessur an der Freien Universität inne; ferner wurde im Oktober mit der Freien Universität ein Kooperationsvertrag geschlossen, der neben der Regelung der Zusammenarbeit die gemeinsame Berufung des Leiters der Forschungsgruppe Numerische Mathematik und Wissenschaftliches Rechnen auf eine C4-S-Professur an der FU vorsieht. Das Besetzungsverfahren für diese Stelle ist angelaufen, und es besteht die Hoffnung, daß noch im laufenden Jahr eine Berufung erfolgen wird und somit ein zentrales strukturelles Problem des WIAS endlich behoben werden kann.
Neben diesen rein personellen Verbindungen wurde die Zusammenarbeit mit den Hochschulen durch die vielfältigen von Mitarbeitern des WIAS abgehaltenen Lehrveranstaltungen, durch die Beteiligung an Sonderforschungsbereichen, Schwerpunktprogrammen und Graduiertenkollegs der DFG, durch die gemeinschaftliche Bearbeitung von Forschungsprojekten sowie durch die Betreuung von Diplom- und Doktorarbeiten mit Leben erfüllt.
Eines der aus fachlicher Sicht wichtigsten Ereignisse im Berichtsjahr war der nach 94 Jahren erstmalig wieder nach Deutschland vergebene Mathematikerweltkongreß International Congress of Mathematicians 1998, der vom 18. bis 27. August 1998 an der Technischen Universität Berlin stattfand. Mehr als 3200 Teilnehmer aus über 90 Ländern nahmen an diesem Ereignis teil, auf dem traditionell die Fields-Medaillen (die ``Nobelpreise der Mathematik'') und der Nevanlinna-Preis verliehen wurden. Besonders erfreulich war die unerwartet große Resonanz in der Berliner Bevölkerung und in den Medien. Das WIAS beteiligte sich sowohl an der Organisation als auch am wissenschaftlichen Programm des Kongresses in erheblichem Umfang und konnte hierdurch einen wichtigen Beitrag zu dessen Gelingen leisten.
Unverändert bleibt es das übergeordnete Ziel des Instituts, Grundlagenforschung und anwendungsorientierte Forschung miteinander zu verbinden und durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Fortentwicklung innovativer Technologien beizutragen. Die Erfüllung dieser Aufgabe wird dabei angesichts der Mittelknappheit in allen Bereichen immer schwieriger. Das WIAS hat sich dabei erfolgreich dem wissenschaftlichen Wettbewerb um die Fördermittel gestellt; so ist es dem Institut im Berichtsjahr gelungen, die erfolgten Kürzungen durch vermehrte Anstrengungen in der Drittmitteleinwerbung weitgehend zu kompensieren. Damit das Institut auch weiterhin eine angemessene Chance im Wettbewerb um externe Fördermittel behält, muß ihm auch zukünftig eine hinreichende Grundausstattung gewährt werden.
Wie in den vergangenen Jahren hoffen wir, daß dieser Bericht möglichst vielen Kollegen und Förderern aus Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft zur Information dienen und Anregungen zur Zusammenarbeit geben möge.
Berlin, im Februar 1999
J. Sprekels
Direktor
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