Von April 2001 bis Ende 2012.
Rücker EKS GmbH , Weingarten
In der Automobilindustrie verstärkt sich mit jeder Modellgeneration der Druck zu kürzeren Entwicklungszeiten (,,time tomarket``). Dies hat nicht nur große Auswirkungen auf die Entwicklung von Bauteilen, auch die Zeit für Entwurf und Realisierung von Produktionssystemen wird permanent gekürzt. Die immer größer werdende Varianz und die kürzeren Lebenszyklen der Modelle sowie die Forderung nach mehr Flexibilität bilden hier enorme Zielkonflikte.
In diesem Kontext stellt das Konzept der Virtuellen Inbetriebnahme von Produktionsanlagen die konsequente Weiterentwicklung des digitalen Gedankens dar: Statt der Fokussierung auf die Konstruktion von Produkten und Anlagen am Rechner wie beim CAD werden nunmehr komplette Produktionsanlagen inkl. ihres Zusammenspiels dynamisch simuliert und visualisiert. Teure ,,Hardwaretests`` an den realen Produktionsanlagen (z.B. Einrichtung, Konfiguration und Tests von kooperierenden Robotern) sowie dabei möglicher Crashs können so durch die Verlagerung auf die virtuelle Ebene eingespart werden.
Die von der Rücker EKS GmbH in Kooperation mit dem WIAS entwickelte Software INVISION erlaubt die ganzheitliche und realitätsnahe Simulation der Systeme und gewährleistet bereits frühzeitig die Prozesssicherheit und die Qualität der Produktion. Die Produktionsunterbrechungen werden verkürzt, die Qualität gesteigert und die Kosten gesenkt. Mit dem modular aufgebauten System werden Produktionsanlagen in Echtzeit simuliert und die virtuelle Inbetriebnahme realisiert. Dabei werden nicht nur Roboter dargestellt und animiert, sondern alle wesentlichen beweglichen mechatronischen Komponenten und Materialien. Neben der Verifikation der Ablaufsteuerung bietet die Virtual-Reality-Umgebung auch die Möglichkeit zur Kollisionsanalyse.
Die softwaremäßige Basis für die VR-Rendering-Engine bildet die OpenGL-Performer-Library von SGI.